Aus der Praxis

Post aus Ostfriesland

Text: Torsten Seidel | Foto (Header): © AG-PHOTO – Fotolia.com

Neulich war es wieder einmal so weit und unser Meister Seidel bekam Post von einer Firma aus Ostfriesland. Die Damen und Herren haben ihm ein paar Proben zukommen lassen, die es für Sie zu testen galt. Die Ergebnisse seines Tests lesen Sie im folgenden Beitrag.

Auszug aus:

DER HAUSMEISTER
Praxis – Technik – Sicherheit – Recht
Ausgabe April 2018
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Liebe Freunde der gut geputzten Haustechnik, zum Glück wohne ich in so alten, sanierungsbedürftigen Bunkern, in denen es immer was zu Spachteln gibt. In beiderlei Hinsicht!

Also habe ich mich erst einmal ins Esszimmer begeben und mir einen leckeren, ostfriesischen Labskaus in die Figur geschraubt. Frisch gestärkt, habe ich mir schließlich die Proben angeschaut. Es waren drei an der Zahl: Raufaserspachtel weiß, Reparaturspachtel für innen und außen und Express-Spachtelmasse.

 

Test 1: Raufaserspachtel weiß

Ich habe also angefangen, den Raufaserspachtelkram aus der Tube zu testen. Und wie es der Zufall wollte, war mein alter Kumpel Rolf vor Kurzem da und hat neue Elektroleitungen verlegt. Die hat er zwar so minimalinvasiv wie möglich in die Wände gesprengt, aber die Raufaser hat doch hie und da etwas gelitten. Die Schlitze waren schon mit Gipsputz verschlossen, aber das Feintuning fehlte noch. Da kam die Raufaserspachtelmasse der Firma MEM wie gerufen!

Da man hier auch gleich weiße Farbe mit untergemischt hat, braucht man nicht einmal mehr zum Pinsel zu greifen. Einfach nur die Spachtelmasse aus der Tube auftragen und mit einem Schwamm verteilen, FERTIG!

Beachte den Untergrund!

Es ist lediglich zu beachten, dass es unterschiedliche Raufasertapeten gibt. Die in meinem Schlafgemach ist etwas feiner, und daher passt die Spachtelmasse nicht ganz so gut dazu. Aber zur Erfurter Standard-Tapete passt das Zeug 1:1(!). Ihr müsst also nie wieder mit Milchreis oder Sägespänen und Farbe experimentieren. Nur trocknen lassen und auf zum nächsten Test.

 

Test 2: Express-Spachtelmasse

Die Express-Spachtelmasse hält wirklich, was der Name verspricht. Nach nur ca. 10 Minuten ist die Masse ausgehärtet und kann weiterverarbeitet werden. Diese kommt ebenfalls in einer praktischen Tube daher und lässt sich hieraus ganz hervorragend auftragen. Mit einem kleinen Spachtel kann man die Masse dann glätten und kleinere Löcher ausbessern. Auch feine Risse lassen sich vor dem Tapezieren mit der Express-Spachtelmasse gut verschließen.

Kleine Helfer aus der Tube

Mit den kleinen Tuben ist der Heimwerkerin oder dem Hausmann geholfen, aber für mehr Fläche bitte nicht. Für größere Operationen empfehle ich daher größere Gebinde.

Die Kunststoff-Tuben sind echt praktisch, und auch über Kopf und an der Decke funktionieren die Spachtelmassen super. Ich als alter Öko-Futzi frage mich allerdings nur, ob unserer Umwelt noch mehr Einweg-Kunststoff-Umverpackung zuzumuten ist – aber das muss ja jeder selbst wissen.

 

Test 3: Reparaturspachtel für innen und außen

Die Spachtelmasse für innen und außen lässt sich genauso gut wie die beiden anderen verarbeiten. Sie braucht vielleicht ein μ länger zum Trocknen, aber das war bei meinen Arbeiten kaum zu merken.

Leider ist bei uns das Wetter immer noch so unterirdisch, dass an Außenarbeiten derzeit nicht zu denken ist. Wie sich die Spachtelmasse im Außenbereich verhält, werde ich euch daher vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal erörtern.

Ich für meinen Teil schnalle mir jetzt jedenfalls noch mal meine Ski unter die Füße und verschwinde ins Zillertal – in der Hoffnung, dass der Frühling richtig losgeht, wenn ich wieder zu Hause bin.

Es grüßt euch Milchreis spachtelnd
Euer Torsten

Der Autor

Torsten Seidel
ist gelernter Installateur und Heizungsbaumeister. Bis vor Kurzem hatte er einen eigenen Betrieb für Heizungsbau und Hausmeisterservice. Heute unterrichtet er hauptberuflich an einem Berufsbildungszentrum in Schleswig-Holstein als Fachpraxislehrer und bildet angehende Anlagenmechaniker SHK (Sanitär – Heizung – Klima) aus.

Torsten Seidel

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